Die Einteilung von elektrischen Geräten in Schutzklassen dient in der Elektrotechnik dem Zweck, das Risiko für einen elektrischen Schlag einzuordnen. Zeitgleich werden damit Sicherheitsmaßnahmen festgelegt, um das Risiko zu minimieren. Die elektrischen Geräte werden den Schutzklassen 1, 2 oder 3 zugeordnet. Geräte der Schutzklasse 1 stellen das größte Risiko dar. In Schutzklasse 2 sowie 3 finden sich Geräte, von denen ein geringes Risiko ausgeht. Eingeordnet werden die elektrischen Geräte auf Grundlage der DIN EN 61140. In Schutzklasse 1 fallen beispielsweise Kühlschränke, Waschmaschinen oder auch Bügeleisen. Diese Geräte besitzen eine große leitfähige Fläche und stellen somit ein erhöhtes Risiko für einen elektrischen Schlag dar. Die Sicherheitsmaßnahmen bei solchen Geräten liegen in einem doppelten Schutz. Neben der Basisisolierung beinhaltet der doppelte Schutz eine Erdungsherstellung an den leitfähigen Bauteilen des Geräts. Elektrische Geräte der Schutzklasse 2 sind durch eine verstärkte Isolierung zwischen Netzstromkreis und Ausgangsspannung geschützt, um so die Berührung der leitfähigen Teile des Geräts vor Mensch und Tier zu schützen. Darunter finden sich Elektrowerkzeuge, Haartrockner oder auch Handleuchten. Von der Schutzklasse 3 geht das geringste Risiko aus. Die Geräte besitzen eine Schutzkleinspannung, also eine niedrige Spannung. Diese Geräte sind Spielzeuge oder medizinische Geräte, die eine maximale Wechselspannung von 50 Volt oder Gleichspannung von 120 Volt besitzen. Aufgrund des geringen Risikos kommen die Geräte ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen aus. Sie besitzen weder eine doppelte Isolierung noch ist eine Erdung notwendig.
Trotz der unterschiedlichen Risikostufen der einzelnen Schutzklassen, müssen alle Geräte, ob nun aus Schutzklasse 1 oder 3, regelmäßig geprüft werden. Festgelegt ist dies in der DGUV Vorschrift 3, die sich auf die DIN VDE 0701-0702 bezieht. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, unter anderem der Schutzleiterstrom, der Schutzleiterwiderstand oder auch der Isolationswiderstand. So kann überprüft werden, ob das elektrische Gerät alle Sicherheitsmaßnahmen erfüllt und keine Gefahr für einen Stromschlag besteht.
Prüfablauf bei Geräten der einzelnen Schutzklassen
Der Prüfablauf einzelner elektrischer Geräte hängt von der Schutzklasse ab, in die das Gerät eingeteilt ist. So ist die Prüfung von Geräten der Schutzklasse 1 aufwendiger als es bei der Schutzklasse 3 der Fall ist.
DGUV V3-Prüfung Schutzklasse 1
- Sichtprüfung
- Schutzleiterprüfung
- Messung des Isolationswiderstands, Schutzleiterstroms und Berührungsstroms
- Nachweis der sicheren Trennung
- Funktionsprüfung
- Beurteilung und Dokumentation
DGUV V3-Prüfung Schutzklasse 2
- Sichtprüfung
- Messung des Isolationswiderstands und Berührungsstroms
- Nachweis der sicheren Trennung
- Funktionsprüfung
- Beurteilung und Dokumentation
DGUV V3-Prüfung Schutzklasse 3
- Sichtprüfung
- Messung des Isolationswiderstands
- Nachweis der sicheren Trennung
- Funktionsprüfung
- Beurteilung und Dokumentation
Die Schutzklasse 1 unterliegt gemessen an der DGUV Vorschrift 3, den meisten Prüfungsvorgaben, da diese den größten Anteil an leitfähigem Material aufweisen, beispielsweise das Gehäuse, das aus Metall besteht, und somit ein höheres Risiko für Mensch und Tier darstellen. Die Sicherheitskonzepte, in Schutzklasse 1 der Schutzleiter, in 2 die verstärkte Isolierung und in 3 die Sicherheitskleinspannung, müssen regelmäßig anhand von den einzelnen Messungen überprüft werden. Nur so kann die Wirksamkeit der Maßnahmen sichergestellt und ein Fehler im Schadensfall identifiziert werden.
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