Eine regelmäßige Wartung von Anlagen und Betriebsmitteln ist für jedes Unternehmen wichtig und vor allem auch Pflicht. Denn nicht zuletzt bei der DGUV V3 Prüfung ist es verpflichtet, seine Anlagen einer genauen Kontrolle zu unterziehen. Umso besser ist daher eine konsequente Instandhaltung, die ein reibungsloses Benutzen der Maschinen ermöglicht und nicht zu unerwarteten Problemen während der DGUV V3 Prüfung führt. Zudem dient sie der frühzeitigen Erkennung von Mängeln und Fehlern, die dadurch schnell behoben werden können. Neben dem Einsatz von einer Instandhaltungssoftware oder eines Wartungsplaners, stellt jedes Unternehmen eine ganz eigene Wartungsstrategie auf, die eine regelmäßige Inspektion, Überwachung sowie Maßnahmen beinhaltet, um die Anlagen vor Ausfallzeiten zu schützen beziehungsweise diese zu minimieren. Mit der richtigen Wartungsstrategie kann das Unternehmen seine Effektivität steigern. Vor allem für industrielle Unternehmen ist eine solche Strategie von hoher Relevanz, denn nur so lässt sich die Produktivität optimieren.
Einzelne Wartungsstrategien im Überblick
Unterschieden werden zumeist vier verschiedene Wartungsstrategien, die heute vorwiegend genutzt werden. Darunter fallen die zuverlässigkeitsorientierte oder auch reaktive Instandhaltung, die vorbeugende Wartung, die vorausschauende Instandhaltung sowie die schadensabhängige Instandhaltung.
1. Vorbeugende Wartungsstrategie
Als vorbeugende Wartungsstrategie verfolgt sie das Ziel, das Risiko von Ausfällen der Anlagen und Maschinen so gering wie möglich zu halten. Um dies zu gewährleisten erfolgt die Wartung nach zuvor festgelegten Abständen. Ausschlaggebend können auch die Nutzungsrichtlinien sein, die für jede Anlage gelten. Die zeitlichen Abstände ergeben sich dann aus den Vorgaben der Hersteller, an die sich die Unternehmen dann halten. Diese Wartungsstrategie gilt als kosteneffizient, sie reduziert nicht nur die Ausfallzeiten, sondern verlängert auch die Lebenszeit der Anlagen und Gerätschaften. Die vorbeugende Wartung besitzt viele Vorteile, jedoch auch Nachteile. Der größte Nachteil bezieht sich auf den Austausch von Teilen. Diese werden ausgetauscht, obwohl diese möglicherweise noch in einem guten Zustand sind. Hinzu kommt, dass es zwischen den Wartungsterminen zu Problemen an der Anlage führen kann. Der entstandene Stillstand führt gegebenenfalls zu hohen Ausfallkosten.
2. Vorausschauende Wartungsstrategie
Problem- und Ausfallminimierung durch effektiven Einsatz von künstlicher Intelligenz, das sind die Kernziele der vorausschauenden Wartungsstrategie. Durch maschinelles Lernen sowie Zustandsüberwachung können Vorhersagen zu Fehlertrends getroffen werden. Damit ist es dem Unternehmen möglich, Probleme in Echtzeit erkennen zu können. Bei dieser Form der Wartungsstrategie muss nicht erst auf den nächsten Wartungstermin gewartet werden. Zudem können unerwartete Ausfälle von Anlagen und Maschinen vermieden werden. Anders als bei der vorbeugenden Wartungsstrategie, reduzieren sich die Kosten auf ein Minimum, da die Ausfallzeiten deutlich geringer sind. Durch das frühzeitige Erkennen von Problemen, kann eine große Eskalation in Form von hohen Ausfallzeiten und Reparaturen vermieden werden. Die Investition in eine solche Instandhaltungssoftware spart auf lange Sicht erhebliche Kosten.
3. Zuverlässigkeitsorientierte Wartungsstrategie
Mit der zuverlässigkeitsorientierten Wartungsstrategie soll die Systemfunktion der Geräte erhalten werden. Diese Strategie setzt auf eine kostengünstige Instandhaltungstechnik, um die Produktivität der Anlage sicherzustellen. Dazu werden Fehler auf Grundlage von Analysen zu potenziellen Ausfallzeiten ermittelt, um so einen Stabilitätsplan für die einzelnen Anlagenteile zu erstellen. Diese Analyse wird also genutzt, um festzustellen, welche Auswirkungen ein Fehler auf das System haben kann und welche Maßnahmen zur Gewährleistung der Funktion erforderlich sind. Durch diese Vorgehensweise ergeben sich zahlreiche Vorteile. Zum einen werden die Wartungs- sowie Ressourcenkosten gering gehalten, da keine unnötigen Wartungen vorgenommen werden, hinzu kommt eine höhere Anlagenverfügbarkeit. Zum anderen reduziert sich die Wahrscheinlichkeit eines unerwarteten Anlagenausfalls, und gleichzeitig wird die Häufigkeit der Wiederholungen minimiert.
Schadensabhängige Wartungsstrategie: effektiv oder nicht?
Die vierte und letzte Wartungsstrategie ist die schadensabhängige Wartungsstrategie, auch bekannt als reaktive Instandhaltung. Sie erfolgt nach dem run-to-failure-Prinzip. Wie der Begriff bereits erahnen lässt, werden die Anlagen erst repariert, wenn diese auch wirklich ausfallen. Das erscheint sinnvoll, gerade für Unternehmen, dessen Ressourcen nicht für eine andere Instandhaltungsmethode ausreichen. Jedoch rentiert sich diese Kostensenkung auf lange Sicht nicht. Mit dem Ausfall und der Zeit der Reparatur geht Produktionszeit verloren, die mitunter höher zu Buche schlägt, als die Investition in eine andere Wartungsstrategie. Besonders effektiv ist die reaktive Instandhaltung lediglich bei Anlagen und Geräten, die nicht lebensnotwendig und kostengünstig sind.